Gehörlosenschule

Die Geschichte der Beschulung und Ausbildung von Gehörlosen in GÜSTROW beginnt erst 1950. Davor gab es in Mecklenburg lediglich die 1840 in LUDWIGSLUST eingerichtete Taubstummenanstalt. Dort konnten gehörlose Kinder eine Schulbildung erhalten, die Gebärdensprache erlernen und eine Berufsausbildung zum Schneider bekommen. Nach dem 2.Weltkrieg wurde die dortige Einrichtung zu klein und das damalige Land Mecklenburg beschloss im Mai 1950 den Bau einer neuen Gehörlosenschule in GÜSTROW. Der Rat der Stadt stellte für diese Zwecke das etwa 10 Hektar grosse Gelände von Heilmannshöhe zur Verfügung, dessen Hauptgebäude 1945 weitgehend abgebrannt war. Bis zum Herbst 1951 konnte der erste Bauabschnitt des Schulbaus mit integriertem Internat fertig gestellt werden. Errichtet wurde nach den Plänen des Architekten Hans Hermann Schreiber eine U-förmige Anlage aus traditionellen Putzbauten. Die ersten 36 Schüler aus einer Greiswalder Ausweichschule bezogen das Objekt schon vor der offiziellen Einweihung am 16. Dezember 1951. Bis Jahresende wuchs ihre Zahl auf 64. Zeitgleich begann der Ausbau eines zweiten Bauabschnittes, zu dem auch eine Vorschulabteilung sowie eine Turnhalle gehörte. Endgültig fertiggestellt war die Lehreinrichtung 1959. Inklusive der Erstausstattung wurden damals 3,5 Millionen Mark der DDR in das Objekt investiert. Bis 1979 wuchs die Zahl der Schüler auf 300 an. Damals waren in der Gehörlosenschule 40 Lehrer, 50 Erzieher und 40 technische Mitarbeiter beschäftigt. Ab 1990 veränderte sich vor allem der Sprech- und Sprachunterricht. Heute wird der Gebäudekomplex vom Landesförderzentrum Hören genutzt.