Eine weitere Ausflugsgaststätte der Güstrower Bevölkerung mit langer Tradition ist das "Klubhaus am Inselsee". Das Lokal wurde 1935/36 vom Wassersportverein Güstrow 1928 e.V. (WVG) gegenüber vom Vereinsgelände durch die Mitglieder errichtet. Der Sportverein mit dem Schwerpunkt Segeln wurde am 17. März 1927 gegründet. Im März 1933 wurde der Verein durch das nationalsozialistische Ermächtigungsgesetz gleichgeschaltet und damit der NSDAP und ihren Organisationen untergeordnet. Dies führte nach dem Krieg 1951 zum Verbot des Vereins als nationalsozialistische Vereinigung und damit auch zur Enteignung des Vereinsgeländes inklusive des Klubhauses. Im Juni 1951 wurde die Betriebssportgemeinschaft (BSG) Empor-Nord, Sektion Segeln, gegründet, die den sportlichen Bereich des Vorgängervereins auf dem Gelände fortführte. Die Trägerbetriebe waren der Konsum Spirituosenbetrieb G. Winkelhausen und die VEB Kleiderwerke Güstrow. Das Klubhaus wurde weiter bewirtschaftet. Die rustikal eingerichtete Gaststube wurde von den Seglern und den übrigen Anliegern des Inselsees gern genutzt. Nach der Wende wurde der Verein unter altem Namen neu gegründet und Antrag auf Rückübertragung des nach 1945 enteigneten Besitzes gestellt. Das "Klubhaus am Inselsee" wurde zwar nicht rückübertragen, aber die Stadt Güstrow als neuer Eigentümer verpachtete die Gaststätte an den WVG, der das Haus mit privaten Mitteln der Mitglieder komplett sanierte und 1994 als neues "Altes Klubhaus" wieder eröffnete. In den folgenden Jahren fand der Verein verschiedene Pächter für das Restaurant und ermöglichte so den weiteren Betrieb der Gaststätte am Inselsee. Im Herbst 2022 übernahm der Verein dann das Objekt für die nächsten 30 Jahre als Eigentümer von der Stadt Güstrow. Im Februar 2023 erfolgte die Neueröffnung des Lokals unter neuer Betreiberin.