Am 3. September 1911 wurde die erste Lungenheilanstalt von Mecklenburg in den Niendorfer Tannen bei Schwaan eingeweiht. Die Standortwahl geht angeblich auf einen Jagdausflug Rostocker Professoren im Jahre 1899 zurück, die hier einen günstigen Ort für den Aufbau einer Heilstätte für die damals noch tödliche Volkskrankheit Tuberkulose sahen. Der Infektiosität der Krankheit entsprechend sollte sich die Anstalt isoliert von der Stadt befinden. Zudem aber auch in einer landschaftlich günstigen Lage, um wie damals zur Behandlung üblich, den therapeutischen Wert von Klima und Ultraviolettstrahlung zu nutzen. Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin stellte das Gelände aus seinem Forst zur Verfügung. Mit Unterstützung finanzkräftiger Bürger, die sich um die Volksgesundheit sorgten, gelang es den Rostocker Medizinern bis 1911 ein erstes Gebäude fertig zu stellen. Schon bei der Einweihung lagen 50 Anmeldungen von Erkrankten vor. Dr. Friedrich Dittmann wurde der erste leitende Arzt. Eigentlich hatte er eine Arztpraxis in SCHWAAN. Die Betreung der Patienten in der Lungenheilanstalt übernahm er ehrenamtlich. Den Stationsbetrieb übernahmen Diakonie-Schwestern. 1921 infizierte sich Dittmann selbst mit Tuberkulose und starb. Die Strasse an der die Klinik liegt ist heute nach ihm benannt. Seit 1922 trug die Lungenheilstätte die Bezeichnung "Genesungsheim Waldeck bei Schwaan". 1927 erfolgte eine Kapazitätserweiterung auf 140 Betten. Nach der Erweiterung hatte die Klinik vier Stationen, zwei neue Liegehallen und eigene Räume für operative Eingriffe. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Zahl der Patienten nochmals stark an. Mit dem Rückgang der Tuberkulose ab Mitte der 1960er Jahre widmete sich die Heilstätte verstärkt der Rehabilitation von Patienten nach Schlaganfällen und mit Schädelhirnverletzungen. 1982 wurde eine besondere Abteilung mit 70 Betten für hirngeschädigte Patienten eingerichtet. Der Kinikbetrieb ging nach dem Ende der DDR als spezialisierte Rehabilitationsklinik unverändert weiter. 1993 eröffnete in Waldeck eine erste Abteilung zur neurologischen Frührehabilitation in Mecklenburg-Vorpommern. Mit dem 1998 entstandenen Erweiterungsbau stieg die Bettenkapazität deutlich. Heute verfügt die Klinik in privater Trägerschaft über 210 Betten, darunter 56 Akutbetten für die neurologische Frührehabilitation und beschäftigt über 200 Mitarbeiter. Ausserdem gibt es eine Pflegeeinrichtung für Wachkoma-Patienten.