Dreibergen

bei Bützow

Lage von Dreibergen im Stadtgebiet um 1950

Ostseite

Die ersten Gebäude der Grossherzoglich-Schweriner Landesstrafanstalt Dreibergen wurden zwischen 1833 und 1839 erbaut. Zunächst mit etwa 60 Sträflingen belegt, entstanden in den folgenden 10 Jahren immer mehr Gebäude so dass 1847 schon 294 Gefangene (davon 60 Frauen) dort einsaßen. Auch das Gebäude links vorne baute man um diese Zeit und beherbergt damals wie heute die Verwaltung. 1860/61 enstand ein weiteres Männerverwahrhaus mit Isolierzellen. 1883 wurde das "Weiberzuchthaus" (grosses Gebäude ganz rechts) in Gebrauch genommen. Die untere Aufnahme ist nach dem grossen Umbau der Jahre 1902-1906 entstanden. Im Zuge dieses Umbaus wurden die in der Mitte um den zentralen Turm liegenden Verwahrhäuser für Männer aus Gründen eines effektiveren Anstaltsbetriebs durch Gebäude verbunden. Diese Verbindungsbauten enthielten Einzelzellen für die Unterbringung aber auch Arbeitsräume für die Beschäftigung der Sträflinge. Der Mittelturm selbst wurde bis auf die noch heute, auch von aussen gut sichtbaren, markanten Doppeltürme abgetragen. Diese Doppeltürme sind auf der unteren Ansicht von 1915 gut zu erkennen. Sie enthielten ursprünglich die Druckbehälter für die Trinkwasserversorgung der Anstalt. Direkt dahinter entstand ein weiterer Verbindungsflügel, der im Obergeschoss einen grossen Andachtsraum (später Kinosaal und heute Sportsaal) enthielt, die unteren Etagen nutzte die Verwaltung (heute Schulräume und Einkaufsladen) und im Keller befand sich unter anderem der neu eingerichtete Heizungsraum. Dieser zentrale Komplex steht heute unter Denkmalschutz. Neuere Bauten entstanden später auf dem Areal rechts dahinter.

Die Bäume sind auf dieser Ansicht von 2005 natürlich grösser geworden und die beiden Türme leider heute dahinter versteckt. Der Schornstein im Hintergrund links gehört nicht zur Justizvollzugsantalt Bützow, sondern zum Heizkraftwerk des örtlichen Wärmeversorgers. Der beheizt aber nicht nur zahlreiche Wohnungen der Stadt, sondern auch alle Hafträume der JVA. Die weisse Mauer entstand zu DDR-Zeiten und ist seit 2009 durch einen Neubau ersetzt. Zudem fällt auf, dass auch das Gebäude mit dem Schornstein zwischen Hauptgebäude und Frauenhaus mittlerweile abgerissen ist. Dies war das alte Küchengebäude welches durch einen modernen Neubau ersetzt wurde.

Westseite