Kartenansicht von 1933
Das Dorf LOHMEN liegt südlich von GÜSTROW inmitten einer naturnahen Seen- und Waldlandschaft. Der Ort existierte vermutlich schon vor der deutschen Kolonisierung als slawische Siedlung. Die erste urkundliche Erwähnung erfuhr LOHMEN 1227 als es zu den Besitzungen des Klosters in DOBBERTIN gehört. Aus dieser Zeit dürfte auch die Feldsteinkirche und der Dreiseiten-Pfarrhof in der Dorfmitte stammen. Die Kirche weist noch einige spätromanische Bauteile auf, vieles entstand aber auch erst im 14. Jahrhundert. Durch seine enge Verbindung mit dem Koster überstand der Ort die Krisen der Jahrhunderte. So entvölkerte die Pest den Ort bis auf eine Bauernstelle und auch den Dreissigjährigen Krieg überstand nur eine Familie. LOHMEN lag günstig an den Heerstrassen und wurde immer wieder geplündert. Neben der Landwirtschaft hatte vor allem auch die Fischerei, bedingt durch die umliegenden Seen, immer ein grosse Bedeutung für den Ort. 1819 zählte LOHMEN 227 Einwöhner und die Volkszählung von 1867 erfasst 268 Personen. In Lohmen wohnten etliche der vom Klosteramt beschäftigten Arbeiter, dazu kamen im Laufe der Jahre Ziegelei, Schmiede, Stellmacherei und ab 1905 eine Molkerei. Auch die Forstwirtschaft benötigte mehr Arbeitskräfte, weshalb das Klosteramt in LOHMEN auch eine Revierförsterei ansiedelte. Nach dem II. Weltkrieg verdoppelte sich die Einwohnerzahl durch die zahlreichen Umsiedler. Nach der Bodenreform gründete man 1953 eine LPG, die sich mit der Tierproduktion befasste. Im Ort entstanden etwa 70 Eigenheime, dazu kamen Schule, Kindergarten, Turnhalle sowie eine Kaufhalle. Mitte der 1970ger Jahre nahm im Ortsteil GARDEN ein Zeltplatz den Betrieb auf, 48 Ferienhäuser und 2 Kinderferienlager entstanden. Der Tourismus bildet bis heute eine Einnahmequelle für den direkt am Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide gelegenen Ort. 1996 wurde die Reha-Klinik "Garder See" gebaut. Zu LOHMEN gehören die Ortsteile ALTENHAGEN, GARDEN, GERDSHAGEN, LÄHNWITZ, NIENHAGEN, OLDENSTORF und ROTHBECK.