Knackstedt & Näther

Knackstedt & Näther, Hamburg-Eppendorf

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Knackstedt & Näther dürfte zu den wirklich grossen Marktführern des Ansichtskartenbooms um 1900 gehört haben. Die Firma Knackstedt & Näther, Kunstanstalt für Lichtdruck und Photographie wurde von Wilhelm Georg Ludwig Knackstedt und Hermann Gustav Näther 1889 gegründet. Obwohl Näther das Unternehmen schon 1893 wieder verließ, blieb der Name noch längere Zeit bestehen. Die Geschichte des expandierenden Unternehmens ist sehr komplex und nur unvollständig bekannt. Neben der Hauptfirma, die eine Licht- und Steindruckerei, eine chromografische Anstalt und ein photographisches Atelier für Portrait- und Industrieaufnahmen betrieb, gab es noch zahlreiche dezentrale Ateliers u.a. in Hamburg und Cuxhafen; dazu kamen noch assoziierte Unternehmen in Paris, New York und Wien. 1906 produzierten in Hamburg 290 Mitarbeiter etwa 100 Millionen Postkarten, von denen 60 % exportiert wurden, ein grosser Teil davon in die USA. Als die USA den amerikanischen Markt für Ansichtskarten durch die Einführung hoher Schutz-Zölle für die europäischen Druckereien schlossen, führte das im März 1910 zum Konkurs der Firma Knackstädt & Näther. Schon wenige Wochen später gründete Ludwig Knackstedt das Unternehmen neu, diesmal unter dem Namen Knackstedt & Co.; offensichtlich wurde aber der ursprüngliche Markenname Knackstedt & Näther weiter genutzt. Das Unternehmen wurde nach Ludwig Knackstedts Tod zunächst von seiner Wittwe und seinem Schwiegerson weiter geführt, später von anderen Familienmitgliedern und hat wohl bis 1967 in Hamburg bestanden. Vor diesem Hintergrund sind für Güstrow eher wenige Karten bekannt. Scheinbar liess zunächst der Güstrower Fotograf Friedrich Lorenz bei Knackstedt & Näther von seinen Fotografien Postkarten herstellen; später produzierte die Firma auch für Wilhelm Meink.