••• KRIEGSGEFANGENENLAGER - FRANZÖSISCHE PAKETKONTROLLE
••• um 1917 (gelaufen nach Frankreich)
••• Kriegsgefangenen-Lager-Photografie No. 6054
Detailansicht:
Faktisch wurde jedes der im Lager ankommenden Hilfspakete, im deutschen Kriegssprachgebrauch als Liebesgaben bezeichnet, einer Kontrolle auf verbotenen Inhalt unterzogen. Es wurde also im Lager geöffnet und von deutschem Personal kontrolliert. Wer im Lager lebte und arbeitete, konnte den Inhalt seiner Pakete dann sofort hier am Schalterfenster entgegen nehmen. Pakete an Gefangene die sich in den Aussenlagern aufhielten wurden in Bockhorst kontrolliert, dann wieder verpackt und weiter geschickt; daher die grosse Packpapier-Rolle im Vordergrund rechts. Aus anderen Lagern ist bekannt, dass diese Kontrollen häufig auch mit Schikanen für die Gefangenen verbunden waren. Seife wurde zerstückelt, Zigaretten zerschnitten oder Konservendosen geöffnet, angeblich um Verbotenes zu finden. Damit wurde aber natürlich der Nutzwert der Liebesgaben ziemlich geschmälert. Aus Bockhorst sind mir solche Berichte bisher nicht untergekommen.