Aufgabe im Lager: ?
Hermann Halfmann wurde am 14. August 1858 als Sohn eines Bauernhofbesitzers in Rumeln im Kreis Mörs im Rheinland geboren.1 Nach Abschluss des Gymnasiums in Mörs studierte Halfmann in Göttingen und Bonn Theologie und Geschichte. In Göttingen promovierte er zum Dr. phil. und erwarb anschliessend die Lehrbefähigung für Religion, Hebräisch, Geschichte und Latein. Nach einem Probejahr in Mörs leistete Halfmann zunächst seinen regulären Militärdienst ab, bevor er Hilfslehrer in Wriezen an der Oder wurde. Von 1887 bis 1897 arbeitete er als Oberlehrer am Melanchthon-Gymnasium in Wittenberg. Dort heiratete Halfmann und in den folgenden Jahren kamen 4 Kinder zur Welt. Im Herbst 1897 wurde Hermann Halfmann zum Direktor der Realschule in Eisleben gewählt. Dort begann er auch die Arbeit an seinem Lebenswerk, dem Hilfsbuch für den Religionsunterricht. Im Oktober 1903 trat er seine Stelle als Direktor der städtischen Realschule und Reformrealgymnasiums in Itzehoe in Holstein an, an deren Ausbau und Ausrichtung er in folgenden Jahren massgeblich beteiligt war. Dort unterrichtete er zudem Religion, Geschichte und Deutsch. 1912 heiratete er ein zweites Mal. Daneben verfolgte Halfmann, wie es in gutbürgerlichen Familien des deutschen Reiches damals üblich war, eine Laufbahn als Reserveoffizier. Seit 1886 war er Sekonde-Leutnant beim Infanterie-Regiment Kaiser-Wilhelm (2. Grossherzoglich-Hessisches) Nr. 116.2 1894 wurde er dort Oberleutnant der Reserve. Im Mai 1897 wurde ihm der Abschied bewilligt. Offensichtlich wurde er dann 1915 reaktiviert und bei der Kommandantur des Gefangenenlagers Güstrow-Bockhorst eingesetzt. Im Juli 1915 wird er auf diesem Posten zum Hauptmann befördert.3 Vermutlich war nur bis etwa bis 1916 dort eingesetzt. Anschliessend kehrte er auf seine Position in Itzehoe zurück und führte die seit 1910 Kaiser-Karl-Schule genannte Bildungseinrichtung bis zu seinem Ruhestand 1923.4 Am 2. Juni 1925 starb der Oberstudiendirektor und Geheime Rat Hermann Halfmann an den Folgen einer Lungenentzündung.5
Quellen:
- Kirchenbuch Friemersheim
- Hof und Staatshandbuch edes Grossherzogtum Hessen, 1896
- Militärwochenblatt Nr. 125, 1915
- Nachruf für Hermann Halfmann, Zeitschrift für den evangelischen Religionsunterricht an höheren Lehranstalten, 1925
- Standesamt Itzehoe, Gestorbene 1925, Nr. 129